Psychotherapie - Verhaltenstherapie

 

Heutzutage gibt es ein vielfältiges Angebot zur Behandlung psychischer Störungen und Probleme, wobei derzeit nur 3 Therapieformen von den Krankenkassen nach Prüfung anerkannt sind, und die Kosten übernommen werden: die Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Therapie und die Psychoanalyse.

 

Ich behandele auf Grundlage der Verhaltenstherapie. Das zugehörige Rational geht davon aus, dass jeder Mensch täglich diverse Situationen erlebt. Je nach Lern- und Lebensgeschichte des Einzelnen, wird die Situation individuell wahrgenommen, interpretiert und entsprechend darauf reagiert. Die in der Situation auftretenden individuellen Verhaltensmuster, Gedanken, Emotionen und Körperempfindungen beeinflussen sich hierbei wechselseitig. Probleme entstehen dann, wenn die Wahrnehmung einer Situation und die entsprechende Reaktion darauf der Situation nicht angemessen sind, z.B. eine heftige Angstreaktion beim Anblick einer ungefährlichen Spinne bei einer Spinnenphobie, oder kein/ sehr wenig Empfinden von Freude bei einer guten Nachricht während einer depressiven Verstimmung.

 

Indikation

Die Verhaltenstherapie ist gut geeignet für das ganze Spektrum der im ICD-10, Kapitel F (weltweit anerkanntes Diagnoseklassifikationssystem) klassifizierten psychischen Störungen, wie:

•    Depressionen

•    Angsterkrankungen: Panikstörungen, Phobien, soziale Ängste, generalisierte Angst

•    Zwänge

•    Symptome nach belastenden und/oder traumatischen Ereignissen

•    Essstörungen

•    chronische Schmerzen

•    körperliche Erkrankungen mit psychischen Begleiterscheinungen

•    chronische Müdigkeit/Erschöpftheit

•    Schlafstörungen

•    sexuelle Funktionsstörungen

•    Drogenmissbrauch

•    Persönlichkeitsstörungen, z.B. Borderline Persönlichkeitsstörung

 

Rahmenbedingungen der Therapie

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Verhaltenstherapie im Umfang von bis zu 80 Therapiestunden à 50 Minuten, wobei die Länge der Therapie von der Art und Schwere Ihrer Symptomatik abhängt. Am Anfang der Therapie finden die Sitzungen idealerweise einmal wöchentlich statt, gegen Ende wird die Sitzungsfrequenz deutlich reduziert, damit Sie das Gelernte selbstständig im Alltag umsetzen und sich aus der Therapie lösen können.

 

Ablauf der Therapie 

Bevor eine Therapie aufgenommen wird, werden bis zu drei Termine Sprechstunde abgehalten, um die Notwendigkeit einer Psychotherapie zu prüfen, und um Ihre Probleme in Form einer Diagnose (nach ICD-10) zu definieren. 

 

Der erste Abschnitt der Therapie wird als probatorische (prüfende, untersuchende) Phase bezeichnet und umfasst vier Sitzungen. In Gesprächen und mit Fragebögen werden wichtige Informationen zu Ihrer Person und Lebensgeschichte, ihren Symptome, deren Verlauf und Auswirkungen auf den Alltag erhoben. Der Therapeut gibt Ihnen Rückmeldung darüber, wie er die Symptome einschätzt und bespricht mit Ihnen die Behandlungsmöglichkeiten und -aussichten. Sie können sich informieren und Fragen stellen. Zudem lernen Sie und Ihr Therapeut sich kennen und können ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen. Am Ende dieser Phase entscheiden Sie, ob Sie das Therapieangebot wahrnehmen möchten.

 

In der anschließenden zweiten, therapeutischen Phase wird eine genaue Problemanalyse durchgeführt, wobei zum einen einzelnen Situationen im Alltag genau analysiert werden (unter Einbezug der oben genannten Bereiche: Verhalten, Emotionen, Gedanken, Körperempfindungen), und zum anderen Ihre Gesamtsituation unter Einbezug auslösender, aufrechterhaltender und prädisponierender (begünstigende) Faktoren untersucht wird. Neben den Problemen werden zudem Ihre Ressourcen und Stärken beleuchtet. Aus dem entstandenen Gesamtbild wird gemeinsam Ihr individueller Therapieplan erstellt. Mir ist dabei vor allem Transparenz sehr wichtig, d.h., dass Sie zum Experten für Ihre Erkrankung werden und Sie ein umfangreiches Verständnis für Ihre Probleme erhalten, sodass Sie die Sinnhaftigkeit der Interventionen im Therapieplan gut nachvollziehen können und Motivation für deren Umsetzung erhalten. Die Verhaltenstherapie bietet ein breites Spektrum an Interventionen, je nach Lage des Problems, z.B.: 

•    soziales Kompetenztraining (z.B. Nein sagen lernen, Kontakte aufbauen, sich durchsetzen...)

•    Angstbewältigungsstrategien

•    Übungen zur Erhöhung des Selbstwertes und der Selbstfürsorge

•    Übungen zum Umgang mit Gefühlen, Bedürfnissen und Grenzen

•    Problemlösetraining

•    Konfrontative Methoden

•    Stressmanagement

•    Entspannungsverfahren

u.v.m.

Darüber hinaus verwende ich auch z.B. auch emotionsaktivierende Methoden aus der Schematherapie, oder Methoden zur Förderung von Akzeptanz und Achtsamkeit aus der Acceptance- und Commitment-Therapie.

 

Zuletzt erfolgt die Phase der Rückfallprophylaxe. Es werden alle wichtigen Informationen, Erkenntnisse und hilfreichen Strategien gesammelt und vertieft. Zusätzlich werden vorausschauend hilfreiche Pläne und Strategien für mögliche schwierige Situationen in der Zukunft erarbeitet. Ziel der Verhaltenstherapie ist es, dass Sie mit Ihren Problemen eigenständig umgehen können und sich ihre Lebensqualität nachhaltig steigert.

 

Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit nach den Sprechstundenterminen eine Akuttherapie mit bis zu 12 Sitzungen durchzuführen.

 

Kosten für eine Therapie

Da ich Vertragstherapeut der Kassenärztlichen Vereinigung bin, kann ich bei gesetzlich Versicherten direkt mit der Krankenkasse abrechnen, die Kosten für Ihre Therapie werden vollständig übernommen.

 

Privatpatienten/ Beihilfe-Berechtigte


Bei privat Versicherten Patienten hängt die Kostenübernahme von den individuell geschlossenen Versicherungsverträgen ab und ist von Kasse zu Kasse sehr unterschiedlich. 

Bitte erkundigen Sie sich vor Therapieaufnahme nach den für Sie gültigen Bedingungen. Falls Sie mich zunächst kennenlernen und sich bezüglich einer Therapieaufnahme ausführlicher beraten lassen möchten, können wir gerne einen Termin für ein Erstgespräch vereinbaren.

 

Selbstzahler


Falls Sie Ihre Krankenkasse nicht um die Kostenübernahme bitten möchten oder die Krankenkasse die Kostenübernahme ablehnt, können Sie die Therapie privat bezahlen. Die Höhe des Honorars richtet sich hierbei nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) bzw. Psychotherapeuten (GOP).